Innovationskünstler Christoph Kern im Porträt
Mit einer innovativen Materialwand neue Produktlösungen finden
Aus der Nähe von Würzburg kam Christoph nach Erlangen um an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau zu studieren. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums absolviert er aktuell seinen Master in Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Management.
Was für Christoph ausschlaggebend war, an die FAU zu kommen? Neben der Nähe zur Heimat und die Empfehlung von Freunden war es vor allem der exzellente Ruf der Technischen Fakultät. Denn dort liegt auch der Schwerpunkt seines Studiums.
Mittlerweile hat er besonders drei Dinge zu schätzen gelernt. Den hervorragenden akademischen Ruf, die Professoren und Dozenten an der Fakultät, das soziale Umfeld und studentische Leben in der Studentenstadt Erlangen, sowie die Vernetzung mit Unternehmen in der Region und die daraus entstehende Praxisnähe. Gerade die vielen großen Unternehmen mit ihrem Hauptsitz in der Metropolregion haben Christoph positiv beeindruckt. So entstehen aus der Zusammenarbeit der Universität mit diesen und anderen Unternehmen zahlreiche, teils bahnbrechende, Innovationen.
Und dazu hat Christoph bereits seinen eigenen Beitrag mit einer herausragenden Projektarbeit leisten können.
Christoph, erzähl uns bitte kurz was du gemacht hast.
Im Rahmen einer Forschungsarbeit am Lehrstuhl für Technologiemanagement der FAU habe ich eine Materialdatenbank konzipiert und aufgebaut. Der genaue Titel lautet:
“Design and implementation of a data base supported material library”
Die Materialdatenbank besteht aus einer physischen Materialwand und einer digitalen Materialinformationsdatenbank. Ziel der Materialdatenbank ist es, kreatives Denken und Arbeiten in speziellen Umgebungen, wie beispielsweise Innovationlabs, zu fördern und hierbei die Materialauswahl zu erleichtern. Angedacht ist dies vor allem für studentische Kurse und Kreativworkshops mit Unternehmen.
Auf der Materialwand (siehe Fotos) sind ca. 150 Materialien physisch vertreten. Darin sind alle gängigen in der Industrie genutzten, sowie neuartige und innovative Materialien enthalten.
Jedes Material ist auf einer Materialkarte befestigt, welche neben der Materialbezeichnung auch über die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten informiert.
Damit bietet die Materialwand Inspiration und Hilfestellung bei Themen wie der Generierung neuer Produktideen oder der Entwicklung von Prototypen. Die Materialwand unterstützt bei Fragen wie: Ist das umsetzbar? Welche Materialen eignen sich am besten? Welche alternativen Möglichkeiten zur Umsetzung der angestrebten Funktion stehen zur Verfügung?
Ergänzt wird die physische Materialwand durch eine digitale Materialinformationsdatenbank. Werden weitere Informationen zu einem Material benötigt, können diese über einen QR-Code online aus der Datenbank abgerufen werden. Dort finden sich weiterführende Informationen wie Preis, Besonderheiten, Vor- und Nachteile, oder bei welchem Hersteller das Material bezogen werden kann.
Damit bist du ja ein richtiger Innovationskünstler. Was bedeutet für Dich Innovationskunst?
Nach meinem Verständnis ist eine Innovation eine bis zur Markteinführung oder Umsetzung gebrachte Idee, die eine spürbare Veränderung mit sich bringt. Die Kunst sehe ich darin, in einer so schnelllebigen und technisch immer komplexer werdenden Welt weiterhin sinnvolle Innovationen hervorzubringen. Ein gutes Beispiel aus technischer Sicht ist die Automobilindustrie. Die Schwierigkeit und der Aufwand Verbrennungsmotoren effizienter zu machen (inkrementelle Innovation) oder eine alternative Antriebstechnologie zu finden (radikale Innovation) sind hier extrem hoch.
Wie geht es für dich weiter?
Aktuell konzentriere ich mich auf den Abschluss meines Studiums mit der Masterarbeit. Meine berufliche Zukunft in den nächsten Jahren sehe ich in einem Beratungsunternehmen. Dies kann ich mir sehr gut in der Metropolregion Nürnberg vorstellen, da hier einige Hidden Champions in dieser Branche ansässig sind und die Metropolregion darüber hinaus eine sehr hohe Lebensqualität bietet.