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Baumüller

# Ökosystem Innovation: „Ich will meine Entwicklungen live sehen! - ein Gastbeitrag von Anja Andraschko (Baumüller)

„Die beste Methode, eine gute Idee zu haben, besteht darin, viele gute Ideen zu haben!“ – Dieses Zitat stammt von Linus Pauling, einem US-amerikanischen Chemiker und Nobelpreisträger und passt zum Mind-Set von Michael Veeh, Entwicklungsleiter Motoren bei Baumüller, gut. Seiner Meinung nach braucht es für Innovationen die Erfahrung des Teams und eine gute Kommunikation unter den Mitarbeitern.

Wenn sich Leute mit verschiedenen Blickwinkeln zusammen tun, entsteht oft etwas Großartiges. Etwas, dass die Entwicklung noch besser macht. Daher unterstütze, fördere und fordere ich mein Team und gebe ihm die Chance, tagtäglich neue Innovationen auf die Beine zu stellen. Und ich will dies dann in echt sehen. Ich will sehen, wie sich der Motor dreht und bewegt. Das ist mein Antrieb. Meine Motivation, die mich jeden Tag aufs Neue voller Elan an die Arbeit gehen lässt!

Entwicklungsprozesse

Neben der Entwicklung neuer Technologien, die dann in Baureihen umgesetzt werden, arbeiten die Kollegen etwa in der Konstruktion ebenso daran, bestehende Produkte an den jeweiligen Bedarf des Kunden anzupassen. Auf Basis unseres Produktbaukastens schaffen wir so optimale Lösungen. Das stellt hohe Anforderungen an unsere Arbeitsmethoden, an die eingesetzten Tools und das Know-how der Mitarbeitenden.

Hybride Arbeitsmethodik

Bei der Umsetzung von Entwicklungsprojekten gibt es grundsätzlich zwei mögliche Herangehensweisen: Klassisch und / oder agil. Wir setzen auf eine Mischform, weil wir das Beste aus beiden Welten vereinen wollen. In der klassischen Variante werden die einzelnen Schritte solange umgesetzt, bis alle Anforderungen erfüllt sind. Die Agile-Methode hingegen ist offener.

Nach der Bewertung und Priorisierung der Projekte in Zusammenarbeit mit dem Produkt- und dem Branchenmanagement starten wir den operativen Entwicklungsprozess. Wir stimmen uns in kurzen Rhythmen, sogenannten „Sprints“, ab und geben den Mitarbeitern so genügend Zeit, sich auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln. Wir besprechen, wo wir im Projekt stehen und planen wie es konkret weitergeht. So sieht man jederzeit den Fortschritt im Projekt und kann sich voll auf die nächsten Arbeitsschritte fokussieren. Das fördert die Motivation der Mitarbeiter und damit den Team-Spirit ungemein.

Vernetztes Arbeiten – über Landes- und Abteilungsgrenzen hinweg

Wir sind bei Baumüller  international aufgestellt. Wir haben engen Kontakt zum Beispiel zu den Kollegen in unseren Motorenwerken. Das bedeutet, dass sich unsere Entwicklungsingenieure etwa mit Kollegen aus der Konstruktion, aber auch mit den Mitarbeitern aus anderen Bereichen austauschen, um die gemeinsamen Projekte voranzutreiben. Der interdisziplinäre Austausch mit verschiedenen Standorten ist für uns ein sehr wesentlicher Baustein. Dieser Austausch findet persönlich aber häufig auch digital, z. B. per Teams, statt. Das fördert die interkulturelle Kompetenz unserer Mitarbeiter und ermöglicht einen Blick über den Tellerrand.

Der große Erfahrungsschatz und das Know-how unserer Mitarbeiter sind ein wesentlicher Baustein für Innovation. Jeder Projektleiter fühlt sich für sein Thema verantwortlich, verliert dabei aber nicht den Blick auf das große Ganze. Wir bilden unsere Mitarbeiter regelmäßig weiter, um unser Know-how zu stärken und noch mehr Schlagkraft zu entwickeln.

Moderne Tools für wettbewerbsfähige Produkte

In der Entwicklung müssen komplexe Projekte umgesetzt werden. Dafür nutzen wir verschiedene Tools, um in jedem Schritt des Entwicklungsprozesses effizient arbeiten zu können. Neben der Projektmanagement-Software werden zum Beispiel Tools für die Simulation eingesetzt. Damit kann ein Motor mit seinen Eigenschaften als digitaler Zwilling modelliert werden. Dabei werden Informationen zum Beispiel zu Materialien, Kontakten oder Verbindungsarten für den Aufbau des Modells genutzt, um eine Abbildung der Realität zu erhalten. Diese Erkenntnisse fließen bei der Entwicklung ein und helfen, unser Produkt und die Applikation weiter zu verbessern.

Unsere Mitarbeiter nutzen  Software, um unsere Produkte zu optimieren. Mit der Software ProSimulation haben wir beispielsweise ein eigenes Programm zur Antriebssimulation auf den Markt gebracht, welches sowohl von unseren Ingenieuren als auch von unseren Kunden verwendet wird. Mit dem Programm können Entwicklungs- und Inbetriebnahme-Zeiten von Maschinen und Anlagen deutlich gesenkt werden – Ein echter Mehrwert für viele unserer Kunden, die im weltweiten Innovationswettbewerb stehen.

Persönliches Highlight

Wenn ich auf meine bisherige berufliche Laufbahn bei Baumüller zurückblicke, so ist eines meiner Highlights die Komplettierung der wassergekühlten Servomotoren-Baureihe.

Wassergekühlte Motoren werden dort eingesetzt, wo die entstehende Abwärme gezielt abtransportiert werden muss. Der Vorteil dieser Kühlvariante ist, dass die Motoren sehr kompakt sind und bei hoher Leistung wenig Bauraum beanspruchen. Wir können nun die Servomotoren in allen Baureihen auch mit Wasserkühlung anbieten – das unterscheidet uns von anderen Herstellern, da viele nur bestimmte Baugrößen mit dieser Option anbieten.

Ein weiteres meiner bisherigen Highlights bei Baumüller ist, dass wir den Fertigungsprozess in unseren Werken immer weiter optimiert haben und optimieren. So wurde zum Beispiel in einem Pilotprojekt die Roboterzelle Anton MR1 eingeführt, welche automatisiert einen vollständigen Fertigungsschritt ausführt. Das Projekt war so erfolgreich, dass wir viele weitere Roboterzellen integriert haben und so unsere Performance verbessern konnten. Hier freue ich mich besonders, dass Kollegen im Werk diese Ansätze kontinuierlich weiter optimieren.

Weitere Informationen zu Innovationskünstler Felix Wieser gibt es hier: https://www.innovationskunst.de/stories/innovationskuenstler-felix-wieser-30-im-portraet

Autor: Anja Andraschko
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