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IHK Nürnberg für Mittelfranken

Erfinder-Hochburg Mittelfranken in der Metropolregion

Die Wirtschaftsregion Mittelfranken in der Metropolregion Nürnberg spielt bei Forschung und Innovation in der ersten Liga, so der IHK-Report „Patente in Bayern 2019“.

Mittelfranken hat sich in Bayern als Erfinder-Hochburg etabliert: Aus der Wirtschaftsregion kommt ein Fünftel der bayerischen Patentanmeldungen. Der Anteil anden gesamtdeutschen Anmeldungen liegt bei 5,4 Prozent. Dies sind zentrale Ergebnisse des IHK-Reports „Patente in Bayern 2019“, den die IHK Nürnberg für Mittelfranken zum vierten Mal federführend für die bayerischen IHKs erstellt hat.

Hoher „Patent-Innovations-Index“

Besonders erfreulich aus mittelfränkischer Sicht: Der IHK-Bezirk Mittelfranken schneidet beim sogenannten „Patent-Innovations-Index“ (PII) besonders gut ab, der einen Vergleich der Regionen möglich macht. Der Mittelwert liegt für Deutschland und für Bayern bei 1,0. Mittelfranken liegt jeweils klar überdiesem Wert: Im Deutschland-Vergleich kommt die Wirtschaftsregion auf den exzellenten Wert von 2,3 und in Bayern auf 1,4. In beiden Vergleichen schneidet Mittelfranken damit von allen bayerischen IHK-Bezirken am besten ab. Der PII gibt die Innovationsleistung einer Region an und wird ermittelt, indem die Zahl der Patentpublikationen in Bezug gesetzt wird zu den Anteilen der jeweiligen Region an Deutschland bzw. an Bayern bei den Referenzgrößen Einwohner, Unternehmen und Bruttoinlandsprodukt.

Innovationen bei Automotive und im Maschinenbau:

Diese beiden mittelfränkischen Sektoren behaupten sich im bayerischen und deutschen Vergleich und bleiben eine große Stärke der regionalen Wirtschaft: Dies zeigen die hohen Anteile Mittelfrankens in Bayern und in Deutschland insbesondere in diesen Technologien:

  • Getriebe“ (40 Prozent der Anmeldungen in Bayern / 16 Prozent der Anmeldungen in Deutschland)
  • Wellen; Einzelteile von Kurbeltrieben; Lager“ (52 Prozent / 23 Prozent)
  • Ventile für Kraft- und Arbeitsmaschinen“ (75 Prozent / 42 Prozent)
  • Wellenkupplungen; Bremsen“ (36 Prozent / 6 Prozent)

Medizintechnik: Die Spitzenstellung der Region in der Medizintechnik wird beispielsweise unterstrichen durch die Innovationsstärke im Technologiefeld „Diagnostik/Chirurgie/Identifizierung“ (Anteil an Bayern: 58 Prozent / an Deutschland: 28 Prozent).

Digitalisierung und Elektronik: Auf dem Feld der „Elektrotechnik“ (Sektion F) tätigt die mittelfränkische Wirtschaft über ein Viertel der veröffentlichten Anmeldungen in Bayern. Ein Aufsteiger in der Patentstatistik seit 2009 ist der Bereich Halbleiterbauelemente, der die Basistechnologie für die Digitalisierung darstellt.

Um die Innovationskraft der mittelfränkischen Wirtschaft beurteilen zu können, lohnt sich auch ein Blick auf die Patentklassen, die auf deutscher Ebene zu den Top 20-Technologien gehören und die u. a. Bedeutung für den Mega-Trend Digitalisierung haben. Dies sind beispielsweise IPC-Klassen wie z. B. „Elektrische digitale Datenverarbeitung“ (mittelfränkischer Anteil an Bayern: 19 Prozent / an Deutschland: 7,5 Prozent) oder „Halbleiter-Bauelemente“ (15 Prozent bzw. 7,3 Prozent).

Wichtigste Patent-Anmelder

Nahezu unverändert ist seit 2009 die Rangfolge der wichtigsten Patentanmelder aus Mittelfranken: Laut dem aktuellen IHK-Patent-Report entfallen insgesamt 58 Prozent
(2015: 61Prozent) aller mittelfränkischen Anmeldungen auf die Siemens AG und die Schaeffler-Gruppe. Diese erfüllen damit zwar wichtige Funktionen als Innovationstreiber und als Leuchttürme für Forschung und Entwicklung (FuE), allerdings birgt diese starke Konzentration auf zwei Unternehmen nach Auffassung der IHK Nürnberg für Mittelfranken auch ein strategisches Risiko für die Region. Deshalb unterstreicht die IHK erneut, dass man bei der Förderung der regionalen Forschungsinfrastruktur und des innovativen Mittelstandes nicht nachlassen dürfe.

Unter den „Top-10“ der größten Patentanmelder in Mittelfranken sind neben Conti Temic, Diehl, MAN, Bosch, Adidas, Semikron und Bühler auch regionale Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft (Platz 3) und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Platz 5), die im bayerischen Vergleich gleichauf ist mit der Technischen Universität München.

Für den IHK-Report wurden die Patente (Erstpublikationen) nach Technologiefeldern gemäß der Internationalen Patentklassifikation (IPC) und nach Anmeldern analysiert. Als Grundlage dienten die Daten des Europäischen Patentamts (EPA) und des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) für das Jahr 2017.

www.ihk-nuernberg.de

Text: Herr Beck

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