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Innovationskunst

Siemens nimmt eine der größten grünen Wasserstoffproduktionen Deutschlands in Betrieb

Eine der größten grünen Wasserstofferzeugungsanlagen Deutschlands, digital geplant und realisiert von Siemens, geht im oberfränkischen Wunsiedel in Betrieb.

Gut ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich übergaben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Siemens-Vorstand Matthias Rebellius und Siemens Financial Services-CEO Veronika Bienert die Anlage an die Betreibergesellschaft WUN H2, vertreten durch die Geschäftsführer Thilo Rießner und Philipp Matthes.

Bis zu 1.350 Tonnen grüner Wasserstoff können nun jährlich im Energiepark Wunsiedel aus regenerativer Sonnen- und Windkraft erzeugt werden. Zur Wasserstofferzeugung kommt ein Elektrolyseur der neuesten und leistungsstärksten Produktlinie von Siemens Energy mit einer elektrischen Gesamtleistung von 8,75 Megawatt zum Einsatz. Der “Silyzer 300” beruht auf der PEM-Technologie, die für den Betrieb mit regenerativen Energien optimal geeignet ist. Der grüne Wasserstoff soll vornehmlich in Industrie- und Gewerbebetrieben der Region, aber auch im Kraftverkehr eingesetzt werden. Rechnet man mit einer regionalen Fahrleistung von 150 Kilometern pro Tag, so könnten beispielsweise 400 wasserstoffbetriebene 40-Tonnen-LKWs mit dieser Menge ein ganzes Jahr CO₂-frei fahren. Jährlich können durch den Einsatz der in Wunsiedel produzierten Wasserstoffmenge und der damit verbundenen Verdrängung von fossilen Energieträgern bis zu 13.500 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden.

In Wunsiedel ist die Energiewende heute schon Realität: Die Kommune mit 10.000 Einwohnern nutzt zu 100 Prozent klimaneutrale Energie und ist Selbstversorger für Strom und Wärme. Die Wasserstofferzeugungsanlage wird mit dem bereits vorhandenen Batteriespeicher von Siemens und benachbarten Industriebetrieben vernetzt. Diese können zum Beispiel Abwärme oder den bei der Elektrolyse abgespaltenen Sauerstoff nutzen. Aber auch in der Dekarbonisierungsstrategie Deutschlands spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle, wenn es darum geht Mobilität, Stahlproduktion oder Chemieindustrie CO₂-neutral zu gestalten. Denn mit Wasserstoff lassen sich viele Prozesse umsetzen, für die bisher fossile Energieträger nötig waren – ohne, dass bei der Rückwandlung in Energie CO₂ frei wird. Wasserstoff ist außerdem ein wichtiger Speicher für regenerative Energien. Allein in der Europäischen Union sollen bis 2030 jährlich zehn Millionen Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden. 

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