MINITOM Kids - Ein MRT-Trainingsgerät von Auszubildenden mit Erfindergeist
Drei Auszubildende am Siemens Healthineers Standort Kemnath in der Metropolregion Nürnberg entwickelten ein spezielles MRT-Trainingsgerät für Kinder.
Wie erweckt man eine Innovation zum Leben?
Diese Frage beantworteten die drei Auszubildenden Veronika Ott, Tim Scharnagl und Hannes Schwenk in der Kemnather Lehrwerkstatt von Siemens Healthineers in der Metropolregion Nürnberg. Sie bewiesen nicht nur ihr Können in Metallbearbeitung und Elektrotechnik, sondern auch ihren Tüftlergeist. Als Jüngste im Unternehmen fertigten sie den MINITOM Kids – ein neues Trainingsgerät für die kleinsten Patient*innen. Von den ersten 3D-gedruckten Komponenten bis zur Serienproduktion: Erfahren Sie, wie die jungen Talente ein Konzept zur Realität werden ließen und was es für sie bedeutet, bei Siemens Healthineers zu arbeiten.
Tim Scharnagl erhielt die Nachricht an einem Freitagabend im Sommer 2023 nach seinem Sporttraining: Er sollte zu einem Kunden in die Schweiz reisen und zwar mit einem besonderen Prototypen, den er mit den Auszubildenden Hannes Schwenk und Veronika Ott gebaut hatte. Das Kantonsspital in Luzern wollte den MINITOM Kids testen. Dieses neue CT & MRT-Trainingsgerät im Miniformat ermöglicht es Kindern, den Ablauf einer bildgebenden Untersuchung spielerisch kennenzulernen. Der Transport des 150 Kilogramm schweren Prototyps war eine Herausforderung. Für Scharnagl, Schwenk und Ott war es der Höhepunkt eines besonderen Projekts und ihrer Mechatronik-Ausbildung. „Wir hatten keine Ahnung, wie wir das Gerät in den Kofferraum des Mietwagens bekommen sollten“, erinnert sich Scharnagl.
Vom Entwurf zum ersten Modell
Wie dies Abenteuer für die drei begann: Üblicherweise verfeinern Auszubildende ihre Fähigkeiten in Metallverarbeitung und Elektronik an speziellen Trainingsgeräten. Bei Siemens Healthineers war dies lange ein Lkw. Mit dem MINITOM Kids bekamen die jungen Lernenden erstmals ein Kundenprojekt anvertraut. Vom 3D-Druck über die Montage bis hin Lackierung baute das Team in Kemnath, basierend auf digitalen Entwürfen, den Prototypen.
Wie baut man einen MINITOM Kids?
Schritt für Schritt nahm der Mock-up Form an. Die Mini-Gantry und der Unterbau wurden in grober Gehäuseausführung angeliefert. Schwenk, Scharnagl und Ott übernahmen die Fertigung: Begleitet von ihren Ausbildungsleitern erstellten sie technische Zeichnungen, druckten Kunststoffteile, überlegten sich Montagelösungen, frästen und verschraubten Verbindungsstücke, schliffen und lackierten Teile.
Schwenk erzählt: „Manchmal überlegten wir Stunde um Stunde, wie wir die Einzelteile zu einem sinnvollen Ganzen verbinden. Wie setzen wir sie stabil zusammen? Soll das Gerät einen Schalter bekommen? Welche Materialien brauchen wir? Woher bekommen wir sie und mit wem müssen wir sprechen?“
Großes Interesse und Erfolgsaussichten
Das Team lieferte den ersten Prototypen des MINITOM Kids am Ende erfolgreich nach Luzern. „Es gelang uns, die bis zu 80 Kilogramm schweren Einzelteile zu dritt zu heben und im Kofferraum des Wagens unterzubringen“, erinnern sich Ott und Scharnagl.
Das Gerät weckt seither großes Interesse und wird in Kemnath nun in Serie produziert. Im November 2024 wurde der erste in Serie gefertigte MINITOM Kids von den Auszubildenden an das Universitätsklinikum Freiburg ausgeliefert. Der MINITOM Kids wurde sogar für den RTL Spendenmarathon 2024 nominiert. Und Siemens Healthineers plant schon ein weiteres Mini-Trainingsgerät für Kinder. Die drei Auszubildenden können „manchmal selbst kaum glauben, wie erfolgreich das Projekt wurde.“
“Fester Bestandteil der Ausbildung bei Siemens Healthineers”
Bei Siemens Healthineers in Kemnath ist die Fertigung des MINITOM Kids nun ein fester Bestandteil der Ausbildung. Die beiden Ausbilder Thomas Lange und Sebastian Graf sind stolz: „Von den Jüngsten für die Kleinsten – das Projekt hebt uns von anderen Ausbildungsunternehmen ab.“
Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung im Sommer 2024 sind Ott, Scharnagl und Schwenk heute in ihren Wunschabteilungen tätig. Sie sind sich einig, dass Siemens Healthineers die absolut richtige Wahl für sie war. Hier konnten sie ihre Fähigkeiten in einem einzigartigen Projekt beweisen, mehr bewegen, als sie vorher für möglich gehalten hatten und eine vielversprechende Karriere beginnen.