Eine "KI-Skulptur" für den DATEV IT-Campus
Individuelle Vorlieben + Transformation durch Technologie = repräsentatives Symbol für Kreativität, Diversität und die Vereinbarkeit von scheinbaren Gegensätzen.
Die Entstehung der „KI-Skulptur“ für den Rosengarten hinter dem DATEV IT-Campus
Technik und Kunst? Das klingt zunächst einmal gegensätzlich. Technik ist nüchtern, sachlich, ohne Gefühle. In der Kunst geht es vor allem darum, Emotionen zu transportieren. Unvereinbare Welten also? Nein, denn Technologie ist dazu da, den Menschen zu unterstützen, ihm bei bestimmten Aufgabenstellungen zu helfen. Und warum soll das nicht auch bei einem kreativen Prozess funktionieren? Immerhin verfolgten schon findige Köpfe in der Renaissance die Idee, Kunst und Wissenschaft zusammenzubringen. Diese Idee lässt sich doch mit Technik, einem Resultat der Wissenschaft, gut wiederbeleben und neu interpretieren. Aus dieser Überlegung heraus wurde das Projekt für eine neue DATEV kreativ-Mitarbeiter-Skulptur geboren, bei deren Ausgestaltung auch ein Bezug zum Beschäftigungsfeld des Unternehmens gegeben ist. Die Wahl fiel schnell auf Künstliche Intelligenz (KI) als unterstützendes Werkzeug beim künstlerischen Schaffen.
Da bei den Initiatoren von DATEV kreativ zwar eine Menge Expertise rund um die Organisation von Kunstprojekten, aber wenig praktisches Know-how rund um KI vorhanden ist, erging zunächst der Aufruf ins Haus, um ein interdisziplinäres Projektteam zusammenzustellen, das sich der Aufgabe stellen wollte. So fanden sich die kunstinteressierten KI-Expertinnen und -Experten Dr. Matteo Colaianni (FlexPool 2), Susanne Flohr (FlexPool 3), Oliver Roth (FlexPool 2), Oezer Oezker (FlexPool 1), Patrick Sabau (Al Office) und Mit-Impulsgeber Michael Sauer (FlexPool 1) mit Astrid Laufkötter (Innovation Lab), Benedikt Leder (Presse und Multiplikatoren) und dem DATEV kreativ-Team bestehend aus Lea Bridts, Rebecca Lange und Johannes Häfner zum Brainstorming zusammen.
Die Auswahl von unterstützender KI, Form und Bezugsobjekt
Zunächst erörterten sie die unterschiedlichen Möglichkeiten, an welcher Stelle und mit welchem Ergebnis sich KI in den Schaffensprozess integrieren ließe. Bei den Rahmendaten war gesetzt, dass die Technik eine essenzielle Rolle im kreativen Prozess spielen, aber ein anderer zentraler Aspekt, der sich bei vielen Projekten von DATEV kreativ bewährt hat, ebenfalls zum Tragen kommen sollte – der Mitmach-Charakter. An der Entstehung der Skulptur sollten sich möglichst viele interessierte Kolleginnen und Kollegen beteiligen können. Dementsprechend war ein wichtiges Ziel, die Hürde für die teilenehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst niedrig halten. Außerdem musste die letztliche Verarbeitung im Blick behalten werden. Die KI sollte haptische Resultate erzeugen, die sich für die Verarbeitung an einer Skulptur eignen.
Vor diesem Hintergrund wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wieder verworfen und adaptiert, bis schließlich der Kern des Projekts definiert war: Aus Metadaten von Fotos, die die DATEV-Beschäftigten einreichen, würde die KI eine Form berechnen, die ein einheitliches Grundmuster aufweist, aber trotzdem in ihrer jeweiligen Ausprägung einzigartig ist. Bei der Form fiel die Entscheidung auf ein sternförmiges Piktogramm. Die als Ausgangsmaterial dienenden Fotos sollten die Lieblingsgegenstände der Einreichenden abbilden, sodass jeder entstehende Stern eine ganz persönliche Note bekommt. Anhand von zehn vordefinierten Parametern sollte die KI die individuellen Bilder auswerten und die so erhaltenen Daten in das Piktogramm transformieren, das zwar dem vorgegebenen Muster entspricht, aber doch ganz und gar einzigartig ist.
Kreativität von Mensch und Maschine in Stahl verewigt
Die Piktogramme wurden im nächsten Schritt auf Edelstahl übertragen und mit einem Plasmaschneider herausgeschweißt. Diesen Part konnten die insgesamt 138 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines Workshops auch selbst übernehmen. Damit sie ihren persönlichen Stern schließlich an der Skulptur erkennen können, wurden die Piktogramme noch mit den Initialen versehen. Anschließend führte der Künstler Guido Häfner die so entstandenen Werke zu einer Skulptur von 3,50 Metern Höhe zusammen, die nun – neben anderen im Rahmen von DATEV kreativ-Projekten entstandenen Mitarbeiter-Stelen – den Rosengarten hinter dem DATEV IT-Campus 111 ziert. Sie steht dort als Symbol für ein konstruktives Miteinander, für die Wertschätzung von Diversity und ebenso für eine kreative, sinnstiftende Nutzung moderner Technik. Gleichzeitig versinnbildlicht ihre Gestalt gewissermaßen die digitale Transformation auf einer ganz persönlichen Ebene.
Einen detaillierteren Blick in den Entstehungsprozess des Gemeinschaftskunstwerks liefert dieses Booklet seinen Leserinnen und Lesern. Es stellt die Maßgeblichen Mitglieder des Projektteams kurz vor und zeigt alle von den teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingereichten Fotos sowie den von der KI daraus ermittelten Datensatz und das jeweilige Piktogramm, das als Resultat daraus auf der Skulptur verewigt ist.