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Innovationskunst

FAU wird bayerisches KI-Rechenzentrum

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) baut ihre Rechenleistung für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) massiv aus.

Das Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU) investiert Millionen in KI-Cluster mit Prozessoren neuester Bauart. Die Mittel dafür stellt der Freistaat Bayern im Rahmen der Hightech Agenda bereit. Das NHR@FAU wird damit nicht nur zum KI-Kompetenz- und Rechenzentrum für die FAU, sondern auch für andere wissenschaftliche Einrichtungen in ganz Bayern.

„Die wissenschaftliche Forschung erlebt gerade einen KI-Boom“, sagt Prof. Dr. Gerhard Wellein, Leiter des NHR@FAU. „Für die Forschenden ist es deshalb elementar wichtig, Zugang zu ausreichender Rechenkapazität zu bekommen.“ Zwar biete das NHR@FAU bereits jetzt moderne Hoch- und Höchstleistungsrechner für komplexe numerische Aufgaben. Den künftigen Bedarf von KI und Deep Learning können jedoch nur starke Cluster mit Prozessoren neuester Bauart abdecken.

Genau dafür stellt der Freistaat Bayern im Rahmen der Hightech Agenda nun die finanziellen Mittel zur Verfügung: Gemeinsam mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) in Garching erhält das NHR@FAU im Doppelhaushalt 2024/25 bis zu 55 Millionen Euro. Wellein: „Wir werden davon vor allem KI-spezifische Hardware anschaffen und unterschiedliche KI-Beschleuniger betreiben, die in eine anwendungsorientierte Speicherlandschaft eingebunden sind.“ Zudem werde das Team des NHR@FAU gezielt erweitert, um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei allen Fragen optimal beraten und unterstützen zu können. „Unser Anspruch ist es, den Forschenden unsere Systeme innerhalb von 48 Stunden nach Beantragung bereitzustellen, in besonders dringenden Fällen auch schneller“, erklärt Wellein. 

Auch die Energieeffizienz spielt bei der Neuinvestition eine wichtige Rolle: Die zu beschaffenden Grafikprozessoren sind nicht nur hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, sondern auch bezüglich ihres Energieverbrauchs für KI-Anwendungen optimiert. Zusätzlich wird das NHR@FAU die neue Hardware mit Warmwasser kühlen, was den Stromverbrauch zusätzlich reduziert – angestrebt wird, maximal zehn Prozent der insgesamt benötigten Energiemenge für die Kühlung einzusetzen. Ein Konzept zur Nachnutzung der Abwärme an der FAU ist derzeit in Vorbereitung. 

Mit der Investition in die neuen Systeme etablieren sich das NHR@FAU und das Garchinger LRZ als KI-Rechenzentren und bedienen dabei die Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Freistaat. Bereits heute stehen die beiden Zentren im engen Austausch und arbeiten im Hochleistungsrechnen sowie bei der Energieeffizienz zusammen. An der FAU stellt das NHR@FAU gemeinsam mit dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) KI-Dienste und zentrale Speichersysteme bereit. Die KI-Systeme werden zusammen mit dem NHR@FAU sowie Teilen des RRZE ab 2030 in einem neuen Gebäude auf dem Erlanger Südgelände untergebracht sein. Für den Neubau des künftigen nordbayerischen Hochleistungsrechenzentrums stellt der Freistaat bis zu 260 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Supercomputercluster an der FAU ist eins der schnellsten und grünsten der Welt. Bild: NHR@FAU

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