EU-Forschungsprojekt "Life Hypobrick" zeigt bahnbrechende Ergebnisse
Ein Forschungsteam der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) hat das EU-Projekt Life Hypobrick abgeschlossen. Einem Doktoranden an der Fakultät Werkstofftechnik ist erstmalig gelungen, Bauschutt aufzubereiten und neue Produkte daraus herzustellen. Das Recycling von Geopolymeren in dieser Form ist ein bisher weltweit einzigartiger Ansatz.
An der Ohm forscht ein Team von Wissenschaftler*innen im EU-Projekt Life Hypobrick an recycelbaren Baumaterialien. Bei den sogenannten Geopolymeren handelt es sich um kalt erhärtende Bindebaustoffe, die durch ihre umweltverträglichen Eigenschaften eine echte Alternative zu herkömmlichen Baustoffen wie Beton und Mauersteinen darstellen.
Felix Kugler ist Doktorand bei Prof. Dr. Ulrich Teipel an der Fakultät Werkstofftechnik und arbeitet mit Geopolymeren. Im ersten Schritt seiner Doktorarbeit entwickelte er Geopolymer-Ersatzbaustoffe aus Ziegelmehl und gemahlenem Bauschutt. Durch weitere Untersuchungen ist es ihm gelungen, diese Materialien bis zu dreimal zu recyceln und zu neuen Geopolymer-Produkten aufzubereiten. Diese Ergebnisse seien bisher einmalig, wie Kugler bestätigt: „Wir sind die Ersten, die die Reaktivierung von Geopolymeren aus diesen Reststoffen untersucht haben. Durch weitere Untersuchungen wollen wir nun die werkstofftechnischen Eigenschaften der Materialien verbessern.“
Auch Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Krcmar sieht große Potenziale in den Forschungsergebnissen: „Unsere Studie eröffnet spannende Perspektiven für die künftige Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie. Die Nutzung kalt erhärtender Geopolymere als nachhaltige Alternative zu Betonprodukten und Mauersteinen und das mehrfache Recycling leistet entscheidende Beiträge zur Ressourcenschonung in der Branche.“
Die Forschung zeigt, dass die Bauindustrie mit der Nutzung von Geopolymer-Ersatzbaustoffen einen bedeutenden Schritt zum nachhaltigen Bauen machen kann. Sie können als hochwertige Baustoffe genutzt werden und bieten gleichzeitig das Potenzial zur Bauschuttreduktion, Ressourcenschonung und CO2-Minderung.